RASSE DES jAHRES 2016


Für die Züchter des Deutschen Zwerghuhns ist es eine große Ehre, dass ihre Rasse vom BDRG für 2016 zur „Rasse des Jahres“ gekürt wurde. Gleichzeitig sehen sie es aber auch als eine Verpflichtung, durch besondere Präsenz das Deutsche Zwerghuhn in seiner Eleganz und großen Farbenvielfalt auf breiter Ebene vorzustellen und so dem Sinn dieser Aktion in 2016 auch gebührend Rechnung zu tragen. Vielleicht mag Mancher sich fragen, was es eigentlich ist, das so viele Züchterinnen und Züchter in Deutschland wie auch im benachbarten Ausland beim Deutschen Zwerghuhn in seinen Bann zieht. Bei oberflächlicher Betrachtung ist es doch ein „ganz normales“ Zwerghuhn, wie sich der Laie eben ein Huhn vorstellt. Erst bei näherem Hinsehen wird man aber immer mehr Eigenschaften und Besonderheiten entdecken, die dem Deutschen Zwerghuhn einen so einzigartigen Stellenwert in der großen Gruppe der Zwerghuhn-Familie verschafft haben.

Quelle: BDRG
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Da ist zunächst die schlichte Eleganz der lang gestreckten Körperform mit den fließenden Linien und der stolzen Haltung zu nennen, die nur bei wenigen Hühnerrassen im Ansatz erkennbar ist und beim Deutschen Zwerghuhn in perfekter Weise zur Ausprägung kommt. Der elegante Eindruck wird untermalt von dem ausgeprägten Schmuckgefieder und der langen, vollen und etwas angehobenen Besichelung des Hahnes.  

 

Darüber hinaus fasziniert beim Deutschen Zwerghuhn seine charakterliche Ausgewogenheit zwischen aufgeschlossener Zutraulichkeit einerseits und der Wahrung einer gewissen Distanziertheit andererseits. Diese Wesensmerkmale vermitteln dem betreuenden Züchter im Verlaufe des Jahres eine Vielzahl von Erkenntnissen individueller Eigenarten, die man bei einem Zwerghuhn kaum in dieser Intensität vermuten mag. 

 

Und schließlich ist es die außerordentliche Vielfalt an Farbvarianten, mit denen das Deutsche Zwerghuhn faszinieren kann. Da sind zunächst die Varianten der ursprünglichen Wildfarbe zu nennen, die von Wildfarbig, Goldhalsig, Orangehalsig bis zu Silberhalsig reichen. Deren schwarze Zeichnungsmerkmale können durch blaue oder weiße ersetzt werden. Dann entstehen Blau-Goldhalsig, Blau-Orangehalsig und Blau-Silberhalsig bzw. Weiß-Goldhalsig (Rotgesattelt). Darüber hinaus gibt es Einfarbige in Schwarz, Weiß, Gelb und Perlgrau. Weitere Zeichnungsvarianten sind Gold-Porzellanfarbig, Schwarz-Weißgescheckt, Birkenfarbig und schließlich Columbiafarbige in Weiß- und Gelb-Schwarzcolumbia, Weiß- und Gelb-Blaucolumbia sowie Isabell-Perlgrau- und Zitron-Schwarzcolumbia. Mit diesen 21 Farbvarianten vermag das Deutsche Zwerghuhn auch ausgefallenen Wünschen entgegenzukommen.

Quelle: BDRG
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Das sah Anfang des 20. Jahrhunderts ganz anders aus. Etwa ab 1911 begann Wilhelm Müller aus Magdeburg ein Zwerghuhn zu erzüchten, das ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen sollte. Dazu standen ihm rasselose wildfarbige Landzwerghühner, Bantam, Zwerg-Phönix und Bankiva-Wildhühner zur Verfügung. Sein Ziel war es, ein Zwerghuhn zu erzüchten, das zum einen den geografischen und klimatischen Bedingungen unserer Breiten optimal angepasst sein sollte, auch um den damals eingeführten „Moderassen“ ein Gegengewicht zu bieten. Und es sollte zum anderen ein Zwerghuhn werden, das sich im freien Auslauf in ländlicher Region durch seine naturbelassenen Verhaltensweisen ebenso durchsetzen konnte, wie auch bei der Haltung mit geringem Platzangebot. Dabei behielt Wilhelm Müller stets auch die Wirtschaftlichkeit im Blick. In seinen Vergleichsrechnungen mit Großrassen schlugen vor allem der geringere Futterverbrauch seiner Zwerghühner und die jährlichen 120 etwa 40-Gramm schweren Eier mit dem relativ großen Dotter positiv zu Buche. Diese Gesichtspunkte haben bis heute nichts von ihrer Aussagekraft eingebüßt.

 

Einzigen Wermutstropfen in diesem Zusammenhang stellt die natürliche Brutlust der Deutschen Zwerghühner dar, die aber bei entsprechendem Haltungsmanagement die Legeleistung nur unwesentlich  zu beeinträchtigen vermag.

Quelle: BDRG
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Trotz mancher Rückschläge aber auch mit nachhaltiger Unterstützung gelang es Wilhelm Müller schließlich 1917, ein zunächst nur wildfarbiges Zwerghuhn vorzustellen, das mit großem Beifall und viel Interesse aufgenommen wurde. Mit der naturnahen Körperform, den edlen Linien und dem Adel im Ausdruck, den zarten Kopfpunkten, den feurig roten Augen und den anmutigen Bewegungen sah er seine Ziele weitest gehend verwirklicht. Von höchster Stelle erhielt seine Schöpfung den Rassenamen „Deutsches Zwerghuhn“ und wurde gleichzeitig als Rasse anerkannt. Damit begann für die Rasse ein Siegeszug in der Verbreitung, den der Erzüchter in diesem Ausmaß zunächst kaum zu hoffen gewagt hatte. Die  genetische Varianz der noch jungen Rasse führte gleichzeitig zum Entstehen neuer Farbenschläge. Dazu zählten vor allem die Abkömmlinge der Wildfarbe in Gold, Orange und Silber sowie die Einfarbigen in Weiß und Schwarz. Aber es galt im Laufe der Jahre auch mancherlei modischen Einflüssen entgegenzuwirken, die das Zuchtziel zu verwässern drohten. So haben sich beispielsweise bis heute die kräftigen Farb- und Zeichnungsmerkmale bei den Wildfarben-Schlägen sowie das glänzende Samtschwarz des schwarzen Farbschlages, bei dem der Grünglanz ausschließlich auf Binden und Sicheln der Hähne beschränkt bleibt, erhalten. Nur die Mantelfarbe der wildfarbigen Hennen erfuhr in späteren Jahren insofern eine Abwandlung, dass seitdem dort jede Feder mit einem schmalen, glänzend schwarzen Saum eingefasst wird.

 

Ihre natürlichen Verhaltensweisen haben die Deutschen Zwerghühner bei all ihrer Vielfalt bis heute beibehalten. Die erwähnte Brutlust in Verbindung mit der fürsorglichen Eignung der Hennen als Glucken lässt die Naturbrut durchaus als Alternative zu, weil vor allem die Hennen auch bei späteren Brutterminen für die Schausaison noch Chancen zu einer Entwicklungsreife haben. Die Hähne brauchen dagegen einige Wochen länger, um vor allem die volle Besichelung erst zur Geltung zu bringen. In der Aufzucht sind Deutsche Zwerghühner aber auch bei Kunstbrut und heute meist elektrischer Wärmequelle ebenso pflegeleicht zu handhaben, nur ist dem größeren Wärmebedürfnis der naturgemäß kleinen Küken mit längerem Einsatz von Wärmestrahlern Rechnung zu tragen.

Quelle: BDRG
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In Deutschland sind die aktuell etwa 180 Züchter des Deutschen Zwerghuhns im SV gleichen Namens organisiert. Neben Sommertagungen und Tierbesprechungen, sowohl im Hauptverein als auch auf Bezirksebene, dient vor allem die jährlich zweimal erscheinende SV-Info „Freundschaftsbote“ (derzeit in der 423. Ausgabe) aktuellen Informationen zu Aktivitäten aus den sechs Bezirken sowie der fachlichen Weiterbildung der Züchterinnen und Züchter. Die jährlichen SSen und HSSen geben Aufschlüsse über den jeweiligen Zuchtstand der Farbenschläge und notwendige Verbesserungen.

 

  Die Züchter des Deutschen  Zwerghuhns pflegen enge Kontakte zu den Freunden ihrer Rasse in Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark, wo teilweise auch eigene SV entstanden sind. Positiv auf Verbreitung und Zuchtstand des Deutschen Zwerghuhns wirken sich die rassebezogenen Europa-Schauen (Köln 2010, Herning/DK 2014, Rheinberg 2016) aus.

 

Als Rasse des Jahres wird das Deutsche Zwerghuhn 2016 in seiner Pracht und Vielfalt auf der Deutschen Junggeflügelschau in Hannover  (28.-30.10.), der VZV-Schau in Rheinberg (11.-13.11.) und der Nationalen Siegerschau in Leipzig (02.-04.12.) in besonderen Präsentationen zu sehen sein.

 Wenn Sie mehr wissen möchten, wenden Sie sich an:

 

1. Vorsitzenden des Sondervereins

Harald Scholze

Bergstraße 2

02747 Großhennersdorf 

Telefon 035873-40674

E-Mail info@deutsche-zwerghuehner.de 

oder besuchen Sie unsere Homepage:  www.deutsche-zwerghuehner.de

Quelle: BDRG